Was fällt mir zu Weimar ein? Nun ja, wahrscheinlich wie allen zuerst Goethe und Schiller.
Aber wenn man tiefer in die Geschichte der Stadt eintaucht, dann fallen auch Namen oder Begriffe, z. Bsp. Lucas Cranach, die Anna Amalia Bibliothek, Walter Gropius , das "Haus hohe Pappeln", die Weimarer Republik und die Bauhaus Kultur sowie leider auch das KZ Buchenwald mit dem weithin sichtbaren Glockenturm.
Und allein darin spiegelt sich über wieviel Epochen die Stadt Weimar historisches Kulturgut zu bieten hat. Berühmte Maler, Dichter, Architekten., die Wiege der deutschen Demokratie... All das spiegelt sich in dieser liebevoll restaurierten Kleinstadt in Thüringen wieder.
Viele kommen um sich auf den Pfaden von Goethe und Schiller zu bewegen. Mich interessiert in erster Linie das neue Bauhaus Museum, das letztes Wochenende neu
eröffnet wurde. Nüchtern und kubistisch, so wie die Bauhaus Idee.... die Ausstellung hat nun endlich ihr passendes Ambiente in Weimar gefunden. Wer sich für Design interessiert, der kommt
unweigerlich auf die Bauhaus Kultur zu sprechen. Klare Linien und Formen.... Einbauschränke und Einbauküchen...das war Anfang des 20. Jahrhunderts revolutionär. Ein Flachdach...die Art der
Bauweise wurde geradzu verhöhnt....bis sich all das heutzutage wie selbstverständlich in der Welt verbreitet hat. Daher kommt dem Bauhaus und Walter Gropius international auch soviel Bedeutung
zu.
Im alten Bauhaus Museum gegenüber dem Theater entsteht nun bald ein Museum zur Weimarer Republik.
Wer sich neben dem neuen Bauhaus Museum in der Stadt umsieht, der muss einen Blick in das neu eröffnete Hotel "Elephant" am Marktplatz riskieren. Die Eingangshalle und die Lounge sind im Stil des Bauhaus renoviert worden. Ebenso sehenswehrt ist das "Haus hohe Pappeln" an der Allee Bellvedere, die eindrucksvoll nüchterne und praktische Architektur eines Wohnhauses der Gründerzeit widerspiegelt.
Direkt angrenzend an der Anna Amalia Bibliothek steht ein großer Gingko Baum, der für Goethe eine besondere Bedeutung hatte, so dass er sich sogar hinreißen lies ein Gedicht zu verfassen. Besuchen sollte man auch das Gartenhaus von Goethe und dessen Wohnhaus direkt in der Stadt.
Wer in die Anna Amalia Bibliothek möchte, der tut gut daran vorher online zu schauen, wann es Karten oder Führungen gibt. In der Regel sind die Führungen Monate im Voraus ausgebucht.
Für die kulinarischen Freunde gibt es ein ganz nettes Cafe in der Stadt - das Cafe Frauentor. Die selbst gebackenen Torten und Kuchen sind ein Traum.
Sonst kann man an jeder Ecke gut bürgerliche Restaurants oder nette Pizzerien finden. Im "Gasthaus zum weißen Schwan" soll Schiller viel Zeit verbracht haben und im Haus nebenan soll er angeblich "Die Räuber" geschrieben haben.
Weimar liegt nur 3 Autostunden von Frankfurt entfernt und ich kann jedem empfehlen hier einmal ein Wochenende zu verbringen. Die Menschen sind freundlich und an jeder Ecke gibt es historisch oder
architektonisch etwas zu erkunden. Ich habe bisher kaum eine andere Stadt in Deutschland gesehen, die soviel Zeitgeschichte und Kultur über viele Epochen in sich vereint wie Weimar.