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Sardinien - Auf dem Monte Corrasi


Unsere zweite Wanderung in dieser Woche führt uns auf den Monte Corrasi des Supramontegebirges. Um den zu erreichen geht es auf einer abenteuerlichen Schotterpiste und Serpentinen hinauf zum Parkplatz. 

 

Dann geht es einen felsigen Weg hinauf, der von alten Bäumen und Steinwänden eingesäumt wird. Der Anstieg ist steil, aber dennoch leicht zu schaffen. Zwischendurch hört man immer mal wieder das Glöckchen eines Schafes oder einer Ziege, die an den grünen Hängen grasen. 

 

Die Bäume gehen in Gräser und Büsche über und enden auf einem Hochplateau mit einer fantastischen Aussicht. Den Gipfel im Blick kann man hier kurz Rast machen. Dabei wird einem eine säulenartige Formation rechter Hand des Weges auffallen. Unser Bergführer Sandro erklärt uns, dass diese Säulen für eine Filmkulisse errichtet wurden - und zwar den ersten Bibel Film mit der Szene, in der Kain seinen Bruder Abel opfert. Seither stehen diese Säulen noch am Berg und begleiten alle Wanderer auf dem Weg nach oben.

 

Während wir weiter ziehen entdecken wir ca. 50m vor uns ein Mufflon über den steilen Hang huschen. Sandro erzählt uns, dass dies eine wirkliche Seltenheit ist und das er am Monte Corrasi gar noch nie ein Mufflon gesehen hat. Und er war schon x-mal hier oben. Wir sind alle glücklich und staunen über diese Begegnung. 

 

Auf ca. 1400m angekommen kann man auf den Felsen und in der Mittagssonne eine gemütliche Brotzeit machen, bevor man auf der anderen Seite des Berges den Abstieg beginnt. Diese führt über ein felsiges Canyon, mit wunderschönen Kalksteinformationen, die sich wieder mit einem kleinem Plateau abwechseln. Der Kalkstein ist so weiß, dass er fast an Schnee erinnert. Mich fasziniert dieser Berg, er hat eine beruhigende Ausstrahlung. Zwischen den Felsen spenden ab und an alte Bäume ein wenig Schatten. 

 

Am Ende geht es wieder durch einen schattigen Wald und vorbei an Erdbeerbäumen. Davon hatte ich noch nie gehört und die Früchte sind rot, erinnern aber mehr an Lychees. Sie schmecken erfrischend und man kann sie beim vorbei laufen naschen. 

 

Den Monte Corrasi sollte man sich nicht entgehen lassen!