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Hongkong - Tag 4


Da ist er wieder - der Spirit von Asien....


 

...den ich so liebe! Ich breche heute auf nach Lantau, zur größten kupfernen Buddha Statue der Welt. Ich kann nicht sagen was es ist, aber auf mich wirken buddhistische Wahrzeichen und Kultstätten einfach beruhigend. Es ist für mich ein großer Unterschied in einem buddhistischen Tempel zu verweilen oder in einer Kirche. Nur in Asien spüre ich etwas Beruhigendes und Sinnliches, egal wieviele Menschen um mich herum schwirren... Kaum zu erkären, aber so ist es.

 

Ich fahre wieder mit der MTR bis Lantau und werde wie immer fröhlich von einer Shopping Mall begrüßt. Zum "Big Buddha" kommt man am besten mit der Seilbahn, aber dank meiner gepflegten Höhenangst entscheide ich mich für eine Busfahrt.
Das ist auch viel interessanter und zugleich auch günstiger, denn man fährt an schönen Stränden und viel Natur vorbei. Oben angekommen erhascht man zuerst einen seitlichen Blick auf den großen Buddha. Wer hinauf möchte zum "Big Buddha", der muss ca. 200 Stufen überwinden, um sich in seinem Schatten abzukühlen. Aber die Aussicht ist fantastisch. Lantau ist eine grüne Insel mit kleinen Dörfern und schönen Strandbuchten.
 

Halle der 10 000 Buddhas

Neben dem großen Buddha befindet sich ein altes Kloster und die Halle der 10 000 Buddhas. Diese Halle heißt so wegen der unzähligen kleinen Kacheln in Buddhaform an den Wänden.
Es sind kaum Menschen in der Klosteranlage und ich frage den freundlichen Aufseher nach der Entstehung der Kacheln. Der Aufseher freut sich über mein Interesse und erklärt mir bereitwillig und freudig die Entstehung der Halle.
Gleichzeitig bekomme ich von ihm noch eine Einführung in den Zen Buddhismus also die Lehren Buddhas. Ich verstehe nicht alles, was er mir auf englisch versucht zu erklären, aber ich bin gerührt von seiner Leidenschaft, mir den Buddhismus näher zu bringen. Das lässt sich leicht an seinem Leuchten in den Augen ablesen. Und zu guter Letzt erlaubt er mir die Halle zu fotografieren, obwohl es eigentlich verboten ist.
 

Facebook und die Social Media Generation
Wieder um eine positive Begegnung in meinem Leben reicher mache ich mich auf den Rückweg und warte geduldig auf meinen Bus.
Da spricht mich eine junge Asiatin an. Sie kommt aus Thailand und ist mit ihrer Familie in Hongkong und macht Urlaub. Dabei stellt sie mir ihren Bruder und ihre Eltern vor, die mir vor Freude fast den Arm abreißen. :-) Die junge Schülerin fragt mich viel über Europa und Deutschland und erzählt mir, dass sie bald Medizin studieren will. Und darauf hofft ein Praktikum in Europa zu bekommen.
Sie freut sich sehr über unser Gespräch und dann zückt sie ihr Handy und bittet mich um meinen Namen und eine Facebook Freundschaftsanfrage. Und ich denke mir....du schöne neue digitale Welt....Da stehe ich in Asien...unterhalte mich mit einer Thailänderin auf Lantau und schwups....schon sind wir an einer Bushaltestelle im Nirgendwo via Facebook verbunden. Wer hätte das noch vor 10 Jahren gedacht, das so etwas möglich ist?
 

Todesangst und eine Laser Show
Mit dem Bus geht es zurück zur MTR und Serpentinen Wege hinunter ins Tal. Ich hoffe und bete lebend unten anzukommen, denn der Busfahrer fährt den Berg hinunter, als hätte er gerade die Nachricht bekommen, dass seine Frau in den Wehen liegt!! Jede Kurve wird beschwingt mit gefühlten 80 km/h angefahren und kurz vor der Biegung unsanft abgebremst..... Mir kommt auch der Gedanke ob er vielleicht übt, Testfahrer bei der Formel 1 zu werden. Jedenfalls treibt mir seine Fahrweise die Schweißperlen auf die Stirn und ich überlege kurz, ob ich nicht doch besser die Seilbahn genommen hätte. Scheiß auf Höhenangst.... Egal, auf jeden Fall bin ich überpünktlich unten im Tal und unfallfrei angekommen. :-)
Ich laufe dann doch nochmal durch die Shopping Mall, die als Outlet Center angepriesen wird. Natürlich finde ich ein paar schöne Shirts und ein chices Kleid. Zack...gekauft! Ich fahre zurück zum Hotel, dusche, ziehe mich um und fahre zur Uferpromenade um mir die allabendliche Lichtershow der Skyline anzusehen.