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Von Trinidad nach Camagüey


Das ich mich in Trinidad verliebt habe, hatte ich ja schon erwähnt. Trinidad wurde vor allem durch die vielen umliegenden Zuckerrohrfelder wohlhabend und wir fahren am letzten Tag mit einer uralten Eisenbahn zum "Manorca Iznaga", einem alten Herrschaftssitz aus der Zeit der Sklaverei.
Wenn man in dieser Bahn sitzt, die gefühlt langsamer fährt als ich normal laufe, darf man nicht so genau auf die Brücken achten über die man fährt. Alles wirklich sehr marode und man hat das Gefühl, das alles gleich zusammen bricht.

 

Sklavenarbeit und die Last der Kolonialzeit


Am Herrschaftssitz angekommen sieht man zuerst einen riesigen Turm. Dieser wurde nur zu einem Zweck gebaut, nämlich die Sklaven auf den Feldern zu kontrollieren. Diese mussten von morgens bis abend dort arbeiten, egal bei welchem Wetter. Wenn man weiß wie heiß es in der Karibik ist, dann mag man sich nicht vorstellen, wie unerträglich das Arbeiten wohl in der Mittagshitze gewesen sein mag.
In dieser Kulisse fühlt man sich auf einmal, als wäre man inmitten eines dieser Filme a la "12 Years a Slave" und es ereilt mich ein beklemmendes Gefühl.

 

 

Beim Warten auf die Eisenbahn hatten mich übrigens 3 Israelis angesprochen. Sie reisten 10 Tage durch Kuna und haben sich mit mir über Ihre Erlebnisse ausgetauscht und waren ganz begeistert von Kuba. Ihre Reise endete in 2 Tagen und Sie wünschten uns noch viel Spaß auf der Insel. Ich mag diese Begegnungen mit anderen Menschen und finde es immer wieder interessant was man für Menschen aus aller Herren Länder man trifft...Sehr bereichernd.
 Nach 3 Tagen rund um Trinidad geht es weiter nach Camagüey, einem. ...kleinen Städtchen, wo wir eine Nacht bleiben. Camagüey ist eine der ältesten Städt auf Kuba, klein, übersichtlich und nett anzuschauen.


Hier sehe ich zum ersten Mal einen Wochenmarkt und wir beobachten das Treiben dort. Essen ist überhaupt ein Thema auf Kuba. Es herrscht immer noch Mangelwirtschaft und man muss vor allem in den staatlichen Geschäften nehmen was man kriegen kann. Und nicht selten zahlt man für eine Falsche Wasser umgerechnet 2 €. Genauso für 1 Liter Milch. Wenn man das umrechnet auf die niedrigen Gehälter sind die Lebensmittel für die Kubaner extrem teuer. Somit ist auch für die Touristen Kuba nicht unbedingt ein günstiges Reiseland.


Kuba hat auch zwei Währungssysteme. Es gibt den Peso convertible und den kubanischen Peos. Erstere ist die Touristenwährung, die man beim Umtausch erhält. Alle Geschäfte akzeptieren die Währung. 2013 wurde zwar beschlossen, das doppelte Währungssystem abzuschaffen. Da aber auch die Industrie mit beiden Währungen zahlt, ist es ziemlich kompliziert und man befürchtet den totalen Zusammenbruch, wenn man den Peso convertible abschafft.